Wer hätte schon gedacht was alles zu einer guten Verkehrsplanung gehört?

Für unsere 17 Millionen Fahrgäste, die wir jährlich mit unseren 90 Bussen auf über 4 Millionen Kilometer Wegstrecke befördern, wird einiges in Bewegung gesetzt. Damit rund 200 Busfahrer und Busfahrerinnen täglich 655 Haltepunkte im Remscheider Liniennetz sicher und zuverlässig ansteuern können, müssen im Vorfeld viele Weichen innerhalb des Verkehrsbetriebes erst einmal richtig und sinnvoll gestellt werden.

Wichtige Abwägungen und Entscheidungen, die auch auf externen Vorgaben basieren, liegen bei unserem Verkehrsplaner. Den allgemeinen Rahmen für Umfang und Gestaltung des Verkehrsangebots bildet der Nahverkehrsplan, den die Stadt Remscheid wie alle anderen kreisfreien Städte und Kreise nach Maßgabe des Landesnahverkehrsgesetzes aufstellt. Der Nahverkehrsplan einer Stadt dient unter anderem der Darstellung der öffentlichen Verkehrsinteressen und Verkehrsbedürfnisse. Auf dessen Grundlage entscheidet der Verkehrsplaner in Abstimmung mit der Stadt Remscheid, deren 100%ige Tochter wir sind, welche Linienführungen die bestmögliche Erschließung des Stadtgebietes ergeben, welcher Fahrplantakt der Nachfrage und den politischen Vorgaben gerecht wird und wo Anschlussverknüpfungen zwischen einzelnen Buslinien sinnvoll und notwendig sind.

Der hierauf aufbauende Fahrplan der einzelnen Linien ist von vielen Faktoren abhängig, die nicht immer für jedermann auf den ersten Blick erkennbar sind. Neben den Anschlüssen zwischen unseren eigenen Linien, an die der Nachbar-Verkehrsunternehmen und mit der S-Bahn muss unserer Verkehrsplaner auf effiziente Fahrzeugumläufe achten oder z.B. Streckenabschnitte besonders berücksichtigen, die aufgrund der Verkehrsverhältnisse störanfällig sind. Auch muss der Fahrzeugeinsatz so geplant werden, dass dort, wo zu Spitzenzeiten des Schüler? und Berufsverkehrs mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen zu rechnen ist, nach Möglichkeit Gelenkzüge statt Solobusse eingesetzt werden. Sich ändernde verkehrliche Bedingungen aber z.B. auch langfristig geplante Baustellen erfordern dabei eine fortlaufende Anpassung des Angebots. Zusätzlich fließen Anregungen von Fahrgästen, Schulen, Unternehmen und aus der Politik in die Verkehrsplanung mit ein. Unter Beachtung unterschiedlichster Rahmenbedingungen werden alle Interessen abgewogen und es wird versucht, diese dann in unserem komplexen Fahrplangefüge zu berücksichtigen. Dabei können wir leider nicht immer allen Anregungen gerecht werden. Denn das oberste Ziel unserer Verkehrsplanung ist es, anhand aller Entscheidungskriterien ein gutes und zugleich wirtschaftliches Verkehrsangebot für möglichst viele Menschen in unserem Liniennetz sicherzustellen.

Bereits im Verlauf der Planungsphase wird das Fahrtenangebot vom Verkehrsplaner mit einer betrieblichen Planungssoftware digital erfasst und zum Fahrplanwechsel oder bei zwischenzeitlichen Änderungen an den Bereich Fahr? und Dienstplanung übergeben. Zusätzlich werden die Daten in die Systeme des VRR eingepflegt, aus denen z.B. die Online-Fahrplanauskunft (EFA) ihre Daten zieht. Ebenfalls werden die Daten für Aushangfahrpläne an den Haltestellen generiert und die Druckdateien für unser Fahrplanbuch erzeugt.